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Wie alles begann

– aus Sicht des Initiators Hanno Kilian

1996 entdeckte ich auf einer Studienreise in China an der Universität für Traditionelle Chinesische Medizin das farbenfrohe und abwechslungsreiche Morgentraining in einem Park. Dort kamen parallel verschiedene Gruppen zusammen – jede mit ihrem eigenen Übungsstil, ob Qigong, Tai Chi Chuan, Schwertkampf, Gymnastik oder anderen Bewegungskünsten – und schufen so ein faszinierendes Mosaik traditioneller Praktiken.

Wieder zurück in meiner Praxis in Radolfzell fand ich an manchen Tagen gar nicht genügend Zeit, um selbst Qigong zu üben oder an den zaubervollen Zeller See zu gehen. Ehrlich gesagt, bin ich manchmal einfach etwas zu spät aufgestanden und tauchte erst kurz vor meinem ersten Termin in der Praxis auf. Dieses wiederkehrende Szenario brachte mich auf die Idee, das inspirierende Flair und die entspannte Atmosphäre in den Morgenstunden des chinesischen Parks für zwei Monate nach Radolfzell zu holen – gemeinsam mit meinem Kollegen Norbert Godart.

Qigong Projekt am Zeller See

So startete im Juni 2001 das Projekt: Dreimal in der Woche um 6:30 Uhr leitete ich die Qigong-Übungen am Zeller See, während anschließend mein Kollege Norbert Godart von 7:00 bis 7:30 Uhr mit seinen musiktherapeutisch inspirierten Übungen den Tagesbeginn bereicherte. Ursprünglich als zweimonatiges Projekt gedacht, übertraf die überwältigende Teilnehmerzahl alle Erwartungen. Ich beschloss, meinen Teil des Programms so lange fortzuführen – bis zu jenem Zeitpunkt, an dem ich dreimal allein vor Ort bin, was bis heute nicht eingetreten ist.

So finden sich immer noch Menschen, ob bei Sonnenschein, Regen, Schnee oder Wind, rund ums Jahr am Zeller See ein, um Gemeinsam in die Welt des Qigong einzutauchen. Wenn ich im Urlaub, oder anderweitig verhindert bin, übernehmen mittlerweile ausreichend erfahrene Teilnehmer/innen die Anleitung der Übungen.

„Qigong heißt übersetzt Arbeit an der Lebenskraft. Für mich basiert das auf den drei Säulen Freiheit, Einfachheit und Bescheidenheit, die ich mir immer wieder bewusst mache.“